
Sind dir schon einmal die gelben Fenster in deiner Straße aufgefallen?
In jeder Straße gibt es sie. Doch du erkennst es nur in deiner eigenen. Diese Vorhänge sind gut sichtbar. Beinahe schreien sie, sobald du sie erblickst. Aber bereits in dem Augenblick da du dich abwendest, hörst du ihre Schreie nicht mehr. Wenn sie wieder da sind, weißt du es. Einen Atemzug lang erkennst du das Puzzle. Du greifst danach. Hältst es für einen Moment. Bis es wieder in der Vergangenheit gefangen ist.
Du möchtest deinen Kindern davon erzählen. Auch wenn du es selber nicht verstehst.
Doch rutscht das Wort nie über deine Lippen. Dabei züngeln sie sich um deine Zunge.
Sie bleiben ungesagt.
Dabei ist es doch so wichtig sie auszusprechen. Warum nur lassen sie es nicht zu?
Du musst sie doch warnen. Aber warum eigentlich? Vor was sollen sie gewarnt werden?
Vor einer Straße, wie jeder anderen? Vor Häusern mit Türen, Fenstern und Vorhängen?
Du hast sie doch gesehen? Die gelben Vorhänge. Welche sich nicht bewegen. Immer geschlossen sind. Ein finsteres Zimmer behüten. Du musst sie gesehen haben!
Spürst du die Vibration in deiner Brust? Vertraut – zu vertraut. Du hast es gesehen. Das Geheimnis für dich behalten. Du versprichst doch, diese Worte nie über deine Lippen gleiten zu lassen.
Du hast es doch gespürt?
Aber vielleicht irre ich mich. Du hast die gelben Vorhänge noch nie gesehen. Dann sind sie wohl in deinem Haus.