Wenn du nur zuhören würdest

Sie hassen sich selbst so lautstark. Sie hassen sich aus den Tiefsten ihrer Seelen. Ihre Abscheu gegen sich selbst durchdringt ihr ganzes Wesen. Ihr Leben spiegelt ihren Hass wieder. Der wutenbrannte Schrei gegen sie selbst durchdringt die nächtliche Stille. Ständige Entschuldigungen begleiten ihr zusammen sein mit den anderen.

„Entschuldigung, dass ich nicht zum Punkt komme. Ich rede zu viel.“

„Ignorier mich einfach.“

„Es tut mir leid, wenn ich dir auf die Nerven gehe.“

„Tut mir leid, dass hab ich nicht richtig gemacht.“

„Sorry, ich wollte dir keine Umstände machen.“

„Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid.“

Sie handeln so, als ob sie die Last wären, die alle anderen zu tragen haben. Als müssten sie allen anderen zuvorkommen. Wenn sie sich zuerst hassen, am lautesten hassen, dann wird sie niemand vorher hassen und sie verletzen können. Sie halten ihre Ohren zu und schließen die Augen. So dass sie nie erleben müssen, was die Leute ihnen nach schreien. Denn was könnte es anderes sein, als das Echo ihrer eigenen Hassrufe.

Das bedeutet aber, dass du nie ihre Liebe zu hören bekommen hast. Du hast sie übertönt. Deinen Hass zu laut heraus geschrien. Du hast nie vernommen, dass du wundervoll bist. Dass man dich so wertschätzt wie du bist. Dass man dich vermissen würde, wenn du fehlen würdest. Du hast nie gehört, dass die anderen sich auch schuldig fühlen, weil du dich so sehr um sie kümmerst und sie nicht so viel für dich machen können. Ihre Hilfe ist unter gegangen. Die Worte, dir zum Trost und Unterstützung. Sie wollten dich wissen lassen, dass du nicht allein bist.

Oh wärest du nur einmal etwas leiser gewesen, dann hättest du es verstanden.


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